Rebberg
Unser Rebberg liegt an der Opfiker Rebhalde, wo bereits im Mittelalter Wein angebaut wurde. Der Rebberg erstreckt sich über 23 a und ist mit rund 1000 Rebstöcken bepflanzt.
Rebsorten
Alle gepflanzten Reben sind relativ junge Neuzüchtungen und gehören zu den PIWI Sorten (pilzwiderstandsfähig), welche deutlich weniger mit chemischen Pflanzenschutzmitteln behandelt werden müssen. Für mehr Infos zu den einzelnen Sorten auf den Titel klicken.
Unsere erste Rebsorte 1994 gepflanzt. Die Rebsorte Regent ist eine Kreuzung aus DianaxChambourcin, 1967 in Geilweilershof gezüchtet. Der Opfiker Regent fällt auf durch seine kräftige dunkelrote bis violette Farbe. Der Wein ist gehaltvoll, mit viel Körper, wirkt durch seine Tanninstruktur südländisch geprägt und mag etwas an Merlot erinnern. Er lässt sich auch sehr gut in Barrique ausbauen.
Die Divico Reben wurden im Frühling 2022 gepflanzt. Sie ergibt kräftige Weine mit dunkler Farbe, leicht würziger und beeriger Aromatik und einer kräftigen Struktur mit guten Tanninen.
2022 neu gepflanzt sollen die Cabernet Jura Trauben Frucht in den Rotwein bringen und neue Aromen in den berühmten Opfiker Rosé zaubern.
Eine schmackhafte neue Weissweinsorte, im Frühling 2020 gepflanzt soll sie zusammen mit Divona und Muscaris zu einem neuen Cuvée «Opfiker Weiss» beitragen.
Ebenfalls 2020 gepflanzt. Die Schwester von Divico bringt Ruhe und Kraft in den neuen Opfiker Weiss.
Der Dritte in der 2020er Pflanzaktion. Betört den Geschmack mit Muskat-Aromen.
Jumpfere-Wii
Die erste Wümmet war natürlich ein ganz spezielles Ereignis: Am 12. Oktober 1996 erschienen 38 Personen um bei strahlendem Sonnenschein rund 1000kg Trauben mit nicht gerade überwältigenden 71 Oechslegraden abzulesen. Der Kelterer Peter Baur in Rafz hatte die Aufgabe, daraus einen trinkbaren Wein herzustellen, was ihm durchaus gelungen ist. Und am 31. Mai 1997 war es dann so weit: Die RGO lud alle Mitglieder zu Weintaufe und Weinverkauf in den Rebberg ein. Bei bestem Wetter – eine Pergola gabs damals noch nicht – wurde unter Trompetenklängen der neue Wein getauft und entsprechend gefeiert. Die Renaissance des Opfiker Weinbaus hatte begonnen!
Barrique-Ausbau
Nach der ersten guten Ernte 1998 mit gegen 80 Oechslegraden entschied man sich, einen Teil der Ernte in Barrique auszubauen. Die RGO kaufte ein Eichenfass und Peter Baur machte daraus einen Wein, der um Jahre länger haltbar ist als der normale Regent. Seither wurden noch einige Eichenfässer gekauft und der Barrique ist aus unserem Angebot nicht mehr wegzudenken. Unvergesslich bleibt der Barrique 2003, aber auch die andern dürfen sich sehen bzw. trinken lassen.
Ein neuer Schritt wurde mit dem Barrique 2010 gemacht. Die eine Hälfte wurde wie üblich ausgebaut und zum Verkauf angeboten. Die andere Hälfte blieb ein weiteres Jahr im Fass. Anschliessend wurden ihm 7% Dunkelfelder Barrique zugegeben. Diese neue Kreation schmeckte hervorragend und kam als Barrique 2010 “Special Edition” in den Verkauf.
Barrique-Magnum
Nach der sehr guten Ernte von 2008 kam anlässlich der GV die Idee von Barrique in Magnum-Flaschen auf. Sie wurde sofort aufgenommen und ein Teil der nächsten Jahrgänge wurde mit Erfolg auch in Magnum-Flaschen abgefüllt.
Opfiker Marc
Mit dem Treberfest 1998 kam auch der Brennwagen von Ehrismann auf den Opfiker Dorfplatz. Schliesslich mussten die Treberwürste im Trester (Treber) gegart sein. Dabei fielen selbstverständlich einige Dutzend Liter Marc an. Nach 7 Treberfesten war der Marc-Vorrat so angestiegen, dass mit dem Brennen gestoppt werden musste. Die Treberwürste wurden ab dem 8. Treberfest im Jahre 2009 bis auf weiteres in einem Kessel mit Trester- und Marc-Beigabe gegart. Die Qualität der Treberwürste konnte dadurch erhalten und der Marc-Vorrat abgebaut werden. Der Marc wird in 1, 2 und 5dl-Flaschen angeboten. Die ansprechenden kleinen Bügelflaschen eignen sich hervorragend als Geschenk.
Rosé
Auf der Suche nach einer Angebotserweiterung kam vor allem von weiblicher Seite der Rosé ins Spiel. Peter Baur attestierte einem Rosé gute Chancen. Diese wurden mit der Ernte 2010 denn auch wahrgenommen. Eine kleine Anpassung von Etikette und Namen – und schon war alles für den Opfiker Rosé gerüstet. Am 12. April 2011 konnten gut 1000 Flaschen in Rafz bei Peter Baur abgeholt werden. Vor Ort wurde natürlich die erste Flasche degustiert. Was sich schon anlässlich der GV abgezeichnet hatte, wurde Tatsache: Der 1. Opfiker Rosé 2010 ist vollauf geglückt und hat alle Erwartungen übertroffen. Er war von derartiger Qualität (im Volksmund “Süffigkeit”), dass 80% der Flaschen schon bei der Weinabgabe verkauft waren. Und Ende August hiess es gar: “Ausverkauft!” Offensichtlich ein Volltreffer! Das gabs noch nie.
Die Ernte 2011 war zwar mit 95 Oechslegraden sehr gut, aber wegen Hagelschlag und Wespenbefall sehr klein ausgefallen. Deshalb wurde sie vollumfänglich zu Rosé verarbeitet. Dieser war aber deutlich dunkler und etwas lieblich. Deshalb wurde er mit “Rosé Spätlese” bezeichnet. Auch die Ernte 2012 hatte ihre Tücken. Da sie perfekt dem Rosé-Profil entsprach, gab auch dieses Jahr ausschliesslich Rosé.
Hagelschlag!
Auch wenn der Rebberg noch so klein sein mag, der Hagelschlag hat ihn vier Mal getroffen. Der schlimmste Angriff erfolgte in der Nacht vom 23. auf den 24. Juni 2002 (Auszug aus dem Jahresbericht des Präsidenten): In der Nacht zog ein schweres Gewitter, verbunden mit Hagelschlag ausgerechnet über unseren kleinen Rebberg hinweg. Nach einem sehr guten Wachstumsbeginn in den Monaten Mai und Juni gab der Rebberg am darauffolgenden Morgen ein jämmerliches Bild ab. All die saft- und kraftstrotzenden Triebe hingen zerschlagen und zerfetzt in den Drähten. Standhaft grün ragte nur noch etwas aus dem Rebberg: unsere Toilette, wenigstens sie noch.
Bereits zwei Jahre später, also 2004, schlug der Hagel schon wieder ein. Mit einem Ausfall eines Viertels der Ernte kam die RGO damals allerdings noch mit einem blauen Auge davon.
Nun darf aber eines nicht vergessen werden: Dazwischen, 2003 nämlich, war das beste Jahr der Geschichte der RGO. Ein Jahrhundertsommer bescherte nicht nur die früheste Wümmet (20. September), sondern auch 2,5 Tonnen Traubengut mit 90 Oechslegraden. Der Jahrgang 2003 war der bisher beste Jahrgang und brachte einen Wein, den man sich in den kühnsten Träumen nicht zu erhoffen gewagt hat.
Der dritte Hagelschlag erfolgte am 26. Mai 2009 um 1600 Uhr. Nach tagelangen ausserordentlich hohen Temperaturen, die seit mehreren Jahren im Mai den Sommer vorweg nahmen, waren schwere Gewitter mit Hagelschlag erwartet worden. Dass Petrus aber mit seinen Haselnüssen wieder genau unseren kleinen Rebberg traf, widerspricht allen Statistiken und setzte zudem unsere an und für sich guten Beziehungen erneut aufs Spiel. Wir kamen wiederum mit einem blauen Auge davon, nicht zuletzt deshalb, weil uns Petrus mit einem aussergewöhlichen Sommer wieder etwas entgegenkam.
Der vierte Hagelschlag ist Tatsache. Nach dem bisher heissesten Sommertag am 12. Juli 2011 waren im Mittelland schwere Unwetter mit Hagelschlag angesagt. Waren wir dieses Jahr bisher verschont geblieben, gingen schwere Gewitter um 0130 Uhr auch im Raum Zürich-Nord nieder und das nächtliche Poltern an die Scheiben liess nichts Gutes erwarten: Die RGO ist wieder einmal an der Reihe! Die Hagelkörner waren bis Haselnuss gross, aber die Dauer war nicht allzu lang und auf dem Boden bildete sich keine weisse Schicht. Am andern Morgen wurde klar: Wir hatten den vierten Hagelschlag erlitten, scheinen aber auf den ersten Blick glimpflich davongekommen zu sein. Zudem war der Rebberg unterschiedlich betroffen. Der westliche Teil sah deutlich mitgenommener aus als die Reben in Pergolanähe. Erste Schätzungen unsererseits gehen von durchschnittlich 15% aus. Einige Tage später wurde das Ausmass aber auch optisch deutlicher: Das ursprünglich angenommene blaue Auge wies einige derbe Geschwulste auf. Die Schätzer kamen am 26. Juli und bestätigten unsere Befürchtungen: Es ist von einem Hagelschaden im Ausmass von 20-25% auszugehen.
Mit einem blauen Augen kamen die RGO 2012 davon: Während in Schwamendingen die Autos im Hagel stecken blieben, wurden wir nur am Rand etwas getroffen.
Ernte-Erträge und Oechsle seit 1996
Jahr | Ertrag in kg | Oechsle |
1996 | 1000 kg Jungferewii | 71 |
1997 | ||
1998 | 2284 kg | 79 |
1999 | 1780 kg | 73 |
2000 | 1960 kg | 86 |
2001 | 2666 kg | 75 |
2002 | 554 kg Hagelschlag! | 88 |
2003 | 2470 kg | 90 |
2004 | 1500 kg Hagelschlag! | 85 |
2005 | 1500 kg | 76 |
2006 | 1605 kg | 76 |
2007 | 1900 kg | 90 |
2008 | 2500 kg | 83 |
2009 | 1600 kg Hagelschlag! | 90 |
2010 | 1900 kg | 90 |
2011 | 1256 kg Hagelschlag und Wespen | 95 |
2012 | 1548 kg | 83 |
2013 | 2021 kg 1033 kg Rosé / 988 kg Rot | 78 / 83 |
2014 | 700 kg Kirschessigfliege | 75 |
2015 | 2271 kg Rot barrique | 91 |
2016 | 1800 kg 1400 kg Rosé / 400 kg Rot | 83 / 92 |
2017 | 2025 kg | 87 |
2018 | 3032 kg 1932 kg Rosé / 1100 kg Rot | 90 / 96 |
2019 | 2850 kg 2000 kg Rosé / 850 kg Weiss aus Regent | 77 |
2020 | 975 kg Rot barrique, Pflanzung 1/3 neue weisse Reben | 95 |
2021 | 1300 kg Rosé, Hagelschlag | 84 |
2022 | 956 kg Rot, Pflanzung 1/3 neue rote Reben | 92 |
2023 | 1012 kg 952 kg Rosé / 60 Kg Weiss neue Sorten | 84 / 97 |
2024 | 460 kg Weiss (5/9 Muscaris, 2/9 Souvignier Gris, 2/9 Divona) 625 kg Rot für Rosé 314 kg Rot für Barrique | 96 89 94 |